Trumps Launen kommen zur Unzeit, wie das Institut der deutschen Wirtschaft betont. Angesichts der Konjunkturschwäche planen zahlreiche Unternehmen Stellenstreichungen und weniger Investitionen. Vor Kurzem sahen die Pläne allerdings noch düsterer aus. Außerdem sollen auch neue Arbeitsplätze entstehen.

Mehr als jedes dritte Unternehmen in Deutschland will in diesem Jahr wegen der mauen Konjunktur Stellen streichen. Rund 35 Prozent planen einen Beschäftigungsabbau, wie aus einer Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) hervorgeht. Immerhin: Im vergangenen Herbst lag der Anteil mit 38 Prozent noch etwas höher. Zugleich stieg der Anteil der Betriebe, die mehr Stellen schaffen wollen, von 17 auf 24 Prozent.

An der halbjährlichen Konjunkturumfrage beteiligten sich im März und April mehr als 2000 Firmen. Dabei kam heraus: 35 Prozent wollen im laufenden Jahr weniger investieren als im vergangenen Jahr. Im Herbst lag der Anteil mit 40 Prozent allerdings noch höher. Im gleichen Ausmaß stieg der Anteil an Unternehmen, die von höheren Investitionen ausgehen, von 23 auf 28 Prozent.

Die von US-Präsident Donald Trump verkündeten hohen Zölle auf Waren aus der Europäischen Union und aus Dutzenden anderen Ländern waren dem IW zufolge zum Zeitpunkt der Umfrage zwar noch nicht aktiv. Sie hätten das Exportklima aber schon vorher vergiftet. "Der Zollkrieg belastet das Tagesgeschäft enorm", sagte IW-Konjunkturchef Michael Grömling. "Donald Trumps Launen kommen zu einer Unzeit und sind eine Härteprüfung für die deutsche Wirtschaft."

Strafzölle könnten Deutschland 200 Milliarden kosten

Für Deutschland könnten sich die Einbußen bei der Wirtschaftsleistung durch die am 2. April angekündigten US-Strafzölle über vier Jahre auf etwa 200 Milliarden Euro summieren, so das IW. Die neue Bundesregierung müsse daher in enger Abstimmung mit der EU gegensteuern, um den Unternehmen möglichst viel Stabilität in diesen unsicheren Zeiten zu geben.

Bereits seit dem Herbst 2023 wird die Geschäftslage von den Unternehmen düster bewertet: Seitdem erfasst die Umfrage mehr Pessimisten als Optimisten. Derzeit sprechen 18 Prozent der Unternehmen von einer besseren Geschäftssituation als vor einem Jahr, jedoch 40 Prozent von einer Verschlechterung. Die Differenz zwischen positiven und negativen Lagebewertungen liegt im Frühjahr 2025 bei minus 22 Prozentpunkten, nach minus 33 im Spätherbst 2024.

"Die Lage hat sich verbessert, sie ist aber insgesamt schlecht", fasste das IW die Ergebnisse der Konjunkturumfrage zusammen. Insbesondere in der Bauwirtschaft und in der Industrie bleibe die Stimmung schlecht. Diese befänden sich in einer Rezession. Nur im Dienstleistungssektor gibt es derzeit wieder mehr Optimisten als Pessimisten.

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