Wo die Tesla-Verkaufszahlen einbrechen – und wo nicht
Die weltweiten Verkaufszahlen von Tesla sind in den ersten Monaten dieses Jahres, überschattet vom umstrittenen politischen Engagement des Firmenchefs Elon Musk, stärker zurückgegangen als erwartet.
Im ersten Quartal dieses Jahres lieferte der US-Elektroautobauer mit 336.681 Fahrzeugen 13 Prozent weniger aus als im Vorjahreszeitraum, teilte Tesla mit. Analysten hatten im Schnitt einen Rückgang um dreieinhalb Prozent erwartet. Starke Rückgänge in Europa hatten bereits auf schwächere Auslieferungszahlen hingedeutet. Die Auslieferungen im ersten Quartal sind die niedrigsten seit dem Frühjahr 2022.
So sind die Verkaufszahlen des E-Autoherstellers in Europa in den ersten beiden Monaten des Jahres um fast die Hälfte geschrumpft. Wie aus Zahlen des europäischen Autoherstellerverbands Acea hervorgeht, verzeichnete das Unternehmen im Januar und Februar 2025 im Jahresvergleich einen Rückgang der Neuzulassungen um 49 Prozent. Dies entspricht einer Anzahl von 19.046 verkauften Fahrzeugen und einem Marktanteil von 1,1 Prozent.
In Deutschland und Europa sinken Tesla-Neuzulassungen
In Deutschland hatte Tesla im Februar deutlich weniger Fahrzeuge in Deutschland auf die Straße gebracht als im Vorjahresmonat. Neuzulassungen des US-Konzerns brachen laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) um satte 76 Prozent ein – während die E-Auto-Neuzulassungen im Allgemeinen zulegten. Im Januar hatte der Tesla-Rückgang bereits 59 Prozent betragen. Tesla betreibt in Deutschland eine Fabrik im brandenburgischen Grünheide.
Doch nicht überall sinken die Zahlen. Während die Verkaufszahlen im Februar 2025 in der Europäischen Union (EU), China, Australien oder Norwegen im Vergleich zum Vorjahr zurückgingen, sind sie in Großbritannien gestiegen: um 20,7 Prozent auf annähernd 4000 Tesla-Neuzulassungen im Vorjahresvergleich, wie der "Guardian" berichtete.
Tesla erklärte, der Modellwechsel beim Model Y habe zu einigen Wochen Produktionsstopp in allen vier Werken geführt. Doch auch Musks Rolle als Berater von US-Präsident Donald Trump, durch die er maßgeblich an der Entlassung tausender Bundesbediensteter und der Kürzung humanitärer Hilfe beteiligt war, und seine Beifallsbekundungen für rechtsextreme Parteien in Europa, sind Analysten zufolge ein belastender Faktor.

E-Autobauer Elon Musk ist nicht der Hauptgrund für Teslas Abstieg
capitalElon Musks politisches Engagement belastet Tesla
Der Autobauer hatte wegen der umstrittenen Rolle von Unternehmenschef Musk in der Regierung von US-Präsident Donald Trump zuletzt einen schweren Imageschaden erlitten. Zuletzt kam es vermehrt zu Protesten mit Sachbeschädigung vor Tesla-Autohäusern in den USA und Europa, Autos wurden in Brand gesteckt und Schaufensterscheiben mit Farbe besprüht.
In Deutschland hatten sich auch wegen der Nähe des Tech-Milliardärs zu Rechtsextremen einige deutsche Unternehmen von Tesla als Anbieter für Firmenfahrzeuge zurückgezogen, etwa die Drogeriekette Rossmann und mehrere Energieversorger. Einige Tesla-Fahrer verwenden Aufkleber, mit denen sie sich von Musk distanzieren. Auch gibt es zahlreiche Abmeldungen von Institutionen, Unternehmen und Privatleuten von X.
Aber auch die veraltete Palette nur weniger Modelle ist ein Nachteil für Tesla. Zudem setzen Konkurrenten, vor allem in China, aber auch in Europa durch das wachsende Modellangebot der europäischen Autobauer, Tesla mit seiner bislang führenden Marktstellung bei E-Autos unter Druck.
Fünf Elektroautos, die mindestens genauso gut sind wie Model 3 und Y von Tesla

Nachdem es mit den ID-Modellen von Volkswagen zunächst mächtig haperte, sieht es mittlerweile besser aus. Gerade die Mittelklasselimousine ID7 ist fast fünf Meter lang und eine überaus interessante Alternative mit geringem Verbrauch, gutem Platzangebot und Reichweiten von bis zu 700 Kilometern © Hersteller
Konkurrenz setzt Tesla unter Druck, neue Modelle sollen Verkaufszahlen steigern
Der Autobauer wollte in diesem Jahr den Absatz steigern, nachdem er 2024 den ersten Rückgang seiner Geschichte erlebt hatte. Jetzt erwarten Analysten, dass der größte chinesische E-Autohersteller BYD den Amerikanern die Marktführerschaft entreißen wird.
Die Autonachfrage weltweit schwächelt, und Tesla wird nach Worten Musks erheblich von den US-Importzöllen getroffen werden. Umso mehr kommt es für Tesla auf einen Erfolg der Neuauflage des Bestsellers Model Y an, die vor Kurzem auf den Markt kam.
Tesla hat angekündigt, noch in diesem Jahr ein preisgünstigeres Modell auf der Basis seiner bestehenden Plattform auf den Markt zu bringen, hat aber noch keine genauen Angaben zu diesem Fahrzeug gemacht. Der teure Pickup Cybertruck, stößt aufgrund seines futuristischen eckigen Designs und Qualitätsproblemen auf begrenzte Nachfrage.
Unterdessen brachen auch die Absatzzahlen des kleinen US-Konkurrenten Rivian um 36 Prozent auf 8640 ein. Befürchtete wirtschaftliche Folgen der massiven Erhöhung von US-Importzöllen könnten ebenfalls dazu beitragen, dass die Verbraucher mit großen Ausgaben vorsichtiger werden.
AFP · Reuters rw- Elon Musk
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