Im Zollstreit geht es zwischen den USA und China hin und her. Das Land trifft besonders harte Zölle, was die Wettbewerbsfähigkeit bedroht. Auch der weiter fallende Yuan erhöht den Druck. Die chinesische Zentralbank ergreift jetzt Gegenmaßnahmen, wie Insider berichten.

Der verschärfte Handelskrieg mit den USA ruft die chinesische Zentralbank auf den Plan: Diese fordert Insidern zufolge große staatliche Banken dazu auf, ihre Dollarkäufe zu reduzieren. Die Währungshüter verschickten demnach eine informelle Richtlinie zur Steuerung der Marktpolitik, sagten drei Insider der Nachrichtenagentur Reuters. Darin werden die Geldhäuser angehalten, Dollarkäufe zurückzuhalten. Die Anweisung kommt, nachdem die Landeswährung Yuan wegen der massiven US-Zölle auf chinesische Exporte und den Vergeltungsmaßnahmen Pekings unter Abwertungsdruck geraten ist.

Die großen Banken wurden außerdem angewiesen, die Kontrollen bei der Ausführung von Dollar-Kaufaufträgen für ihre Kunden zu verstärken, sagte einer der Insider. Die Märkte interpretieren dies als eine Möglichkeit der Zentralbank, spekulative Geschäfte einzudämmen. Die großen Staatsbanken stießen heute den Dollar ab und kauften aggressiv Yuan, um den Kursverfall zu verlangsamen, sagten zwei Insider.

Moderate Abwertung soll Exporten helfen

Der Yuankurs hat in diesem Monat bisher rund 1,3 Prozent verloren. Er lag zuletzt bei 7,35 pro Dollar. Darüber hinaus wird die chinesische Zentralbank nicht auf eine Abwertung des Yuan zurückgreifen, um die Auswirkungen der Zölle auf die Exporte und die allgemeine Wirtschaft abzumildern, sagten drei politische Berater und ein weiterer Banker der Nachrichtenagentur Reuters.

"Eine drastische Abwertung wird es nicht geben, da dies das Vertrauen der Märkte beeinträchtigen könnte, aber eine moderate Abwertung wird den Exporten helfen", sagte einer der politischen Berater. "Wir sollten auch wichtige Unternehmen durch Subventionen, Steuernachlässe oder Marktdiversifizierung unterstützen."

Der Handelskrieg mit den USA bedroht die Wettbewerbsfähigkeit des riesigen chinesischen Exportsektors. Die USA verlangen seit heute einen Zoll von insgesamt 104 Prozent für Einfuhren aus der Volksrepublik, wodurch die chinesischen Waren deutlich teurer werden dürften. Ein schwächerer Yuan kann dem etwas entgegenwirken. Allerdings könnte dadurch die Inflation angeheizt werden, weil chinesische Importe dann teurer werden dürften. Dass die Zentralbank keine schärfere Abwertung zulässt, deutet Experten zufolge darauf hin, dass die Stabilität der Finanzmärkte für sie weiter Vorrang hat. Die Zentralbank wollte sich auf Nachfrage nicht zu den Vorgängen äußern.

Der Zollstreit dürfte aber weitergehen. China erklärte in einem Weißbuch zu den neuen US-Zöllen, die kommunistische Führung in Peking werde die Rechte der Volksrepublik entschlossen verteidigen. Zugleich signalisierte China aber auch Gesprächsbereitschaft. China wolle keinen Handelskrieg, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua aus dem Weißbuch zu den Zöllen. "Aber die chinesische Regierung wird niemals tatenlos zusehen, wie die legitimen Rechte und Interessen des chinesischen Volkes verletzt werden". China betrachte es als normal, dass es zwischen den beiden größten Volkswirtschaften in Handelsfragen Differenzen und Spannungen gebe. China sei bereit, mit den USA über eine Lösung dieser Probleme zu sprechen.

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke