Kia EV2 - erster Blick auf den lang ersehnten E-Kleinwagen
Das Ankündigen neuer bezahlbarer Elektromodelle hat angesichts schleppender Verkäufe Konjunktur. Da darf auch Kia nicht fehlen und kommt mit dem kleinen EV2 Concept um die Ecke. Marktstart des Serienmodells: nächstes Jahr. ntv.de hat schon den ungefähren Preis erfahren.
Elektromobilität gehe nur über den Preis, hört man dieser Tage oft. Doch das ist eine verzerrte Diskussion. Denn in einer Zeit, da auch Verbrenner inflationsbedingt einen Preissprung gemacht haben, ist das Adjektiv "preisgünstig" äußerst relativ geworden. Aber immerhin hat sich bei den Stromern eine psychologische Preisgrenze herausentwickelt, die, solange die Kurse darunter bleiben, Interesse weckt: 25.000 Euro.
Und jetzt kommt Kia mit einem zugegeben fetzigen Kleinwagen-Concept um die Ecke, das man getrost als seriennah bezeichnen kann. Allerdings - für unter 30.000 Euro soll der Stadtfloh nicht zu haben sein, heißt es aus Unternehmenskreisen. Das künftige Budget-Modell aus dem Hause Kia dürfte also gar nicht der EV2, sondern ein EV1 sein - diese später noch kommende Option dementieren die Koreaner jedenfalls nicht.
Wer allerdings einen Blick in die Preisliste des peppigen Stromers der Schwestermarke Hyundai namens Inster wirft, sieht, dass hier von einem anderen Segment die Rede sein muss. Denn der startet bereits ab 23.900 Euro. Wer das EV2 Concept allerdings live in Augenschein nimmt, kann sich leicht vorstellen, dass das daraus resultierende Serienmodell gar nicht so günstig sein kann. Die Studie macht nämlich einen ganz schön erwachsenen Eindruck, sieht schon fast wie ein Kompaktwagen aus.
Smartes und stylishes Design
Gekonnt platzierte Sicken lassen das durchaus hoch bauende, Van-artige Gefährt konturiert aussehen mit einem Hauch von Kantigkeit. Filigrane LED-Tagfahrleuchten und markante Rückleuchten in vertikaler Anordnung verkörpern eindeutig Kia-Designsprache. Der Hersteller nennt diesen Stil "Star Map". Grau abgesetzte, wuchtige Stoßfänger verleihen dem bisher kleinsten Elektro-Kia etwas Trekkingmäßiges. Die Mission ist klar: Hier soll ein praktischer Van SUV-Freunde triggern.
Auffällig ist darüber hinaus ein Glasdach, das sich fast über die gesamte Dachfläche erstreckt. Ob die avantgardistisch wirkenden, hinten angeschlagenen Fondtüren in der Serie noch Bestand haben werden, sei dahingestellt. Es wäre jedenfalls ein schöner Überraschungseffekt. Dass so etwas geht, hat der Mazda MX-30 längst gezeigt.
Und innen? Was dieses boxy wirkende Vehikel des B-Segments an Architektur bietet, dürfte es in dieser Form kaum in die Serie schaffen. Sitze und die stylish aussehenden Elemente alias Kopfstützen wirken noch conceptmäßig fragil. Der Hersteller spricht von einem großen Teil an wiederverwertbaren Materialien - so zeitgeistig, so selbstverständlich.
Dass ein Serien-EV2 viel Display haben wird, muss kaum bezweifelt werden. Und auch sonst sind alle heute bei Kia üblichen Finessen zu erwarten. Updates over the air? Na klar. Vehicle to load (V2L) mit der Möglichkeit, externe Stromabnehmer wie die Kaffeemaschine beim Picknick anzuschließen? Check.
Im EV2-Concept sitzt es sich entspannt
Und dann warten da diverse Sitzverstellungsoptionen auf User mit hohem Flexibilitätsanspruch. So lassen sich die Vordersitze nach dem Umklappen der Stühle in der zweiten Reihe besonders weit nach hinten schieben, um eine Entspannungsposition einnehmen zu können. Ist vielleicht sinnvoll, denn längere Ladepausen dürften ja zu erwarten sein.
Da ein Autohersteller nur dann Geld verdienen kann, wenn er Komponenten möglichst breit im Konzern verteilt, darf man getrost zum Inster schielen, um abzuschätzen, was antriebsmäßig geht. Hier sind bestenfalls 49 kWh Kapazität drin - gut immerhin für bis zu 370 Kilometer.
Wenn der EV2 diese Range ebenfalls bietet und dank kluger Packages auch noch eine geräumige Fahrgastzelle, könnte er zum richtigen Allrounder werden. Einer mit hohem praktischen Nutzen, sollten sich Marketing und Technik dazu entscheiden, die am Beispiel der Studie gezeigten nützlichen Gepäckfächer samt der Befestigungsmöglichkeiten in die Serie zu hieven.
Garantiert nicht in Serie gehen hingegen werden Features wie über die Scheiben nach außen kommunizierbare Textmessages, um Fußgängern Botschaften zu übermitteln. Hier wäre nämlich mit genehmigungsbehördlichem Widerstand zu rechnen.
Die Serienversion des Kia EV2 ist für das Jahr 2026 anvisiert. Und wenn der kleine Koreaner so selbstbewusst herüberkommen wird wie das Concept, müsste man sich über einen Erfolg nicht wundern. Selbst zu Kursen ab 30.000 Euro.
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke