Ab September heißt es: Tankrabatt, ade! Benzin und Diesel werden werden damit wieder teurer. Doch mit der richtigen Fahrweise kann jeder ganz einfach eine Menge Sprit sparen. stern.de erklärt, wie es geht.

Machtlos müssen wir zusehen, wie an den Tankstellen die Preise für Benzin und Diesel kontinuierlich steigen. Was können Autofahrer also tun, um die Kosten nicht ausufern zu lassen? Eine Menge. Zum Beispiel spritsparend fahren. Das Einsparpotenzial ist beachtlich: Allein mit einem moderaten Fahrstil lässt sich der Verbrauch um bis zu 15 Prozent senken. Andere kleine Maßnahmen bringen noch einmal fünf Prozent. Macht zusammen ein Fünftel weniger Benzin-Verbrauch. Oder anders ausgedrückt: Wo jetzt 70 Euro auf der Tankquittung stehen, könnten es in Zukunft 54 Euro sein.

Allerdings, Sprit sparen wollen und von Autorennen träumen - das passt nicht zusammen. Das Herz muss für ein Ziel schlagen: mit möglichst wenig Benzin von A nach B zu kommen. Es reicht nicht aus, sich gelegentlich zusammenzunehmen. Ergebnisse, die sich im Portemonnaie auszahlen, erzielt man nur, wenn man konsequent bleibt.

Ende des Tankrabatts – Diese zehn Tipps helfen beim Benzin-Sparen:

1. Sofort ins Getümmel

Zuerst sollten Sie sich anschnallen und den Fahrersitz in die richtige Position bringen. Dazu gehört auch, den Rückspiegel zu justieren. Erst danach wird der Wagen gestartet. Fahren Sie direkt nach dem Starten los, und schalten Sie bereits nach wenigen Metern in den zweiten Gang. Anders als die Muskeln eines Sportlers muss der Motor nicht erst warm laufen, das gilt auch bei frostigen Temperaturen. Aufgeladene Turbomotoren, von denen es immer mehr gibt, sollten nach einem Kaltstart allerdings nicht rabiat hochgedreht werden.

2. Sparen im Drehzahlkeller

Generell gilt: Vermeiden Sie hohe Drehzahlen, fahren Sie möglichst niedertourig. Wählen Sie also immer den höchstmöglichen Gang. Als Faustregel gilt: Bei Tempo 30 im dritten, bei 40 im vierten und bei 50 bereits im fünften Gang fahren. Motorschäden sind nicht zu befürchten. Auch deutlich weniger als 2000 Umdrehungen pro Minute (U/min) reichen im Stadtverkehr aus. Wer will, kann sogar einen Gang beim Hochschalten auslassen. Allerdings muss sich das Fahrgefühl erst auf diese Gangart einstellen. Gerade schwache Motoren hängen im niedrigen Drehzahlbereich nicht mehr am Gas und reagieren sehr müde auf Beschleunigungsversuche.

3. Nicht trödeln

Auch wenn es paradox klingt: Sie sollten möglichst schnell in den gewünschten Gang und auf die gewünschte Geschwindigkeit kommen. Sie dürfen also ruhig Gas geben und sollten bei spätestens 2000 U/min in den nächsten Gang schalten. Beim Beschleunigen kann das Gaspedal bei vielen Wagen ruhig fast durchgetreten werden. Nur Vollgas sollten Sie vermeiden, dann wird das Gemisch extra angereichert. Aber Vorsicht: Bei sehr modernen und stark motorisierten Wagen müssen Sie mit dem Gasfuß verhaltener vorgehen. Sonst ist es möglich, dass die Elektronik Sie als sportiven Typen einstuft und konsequent vom Sparmodus auf Dynamik umschaltet - und das kostet Sprit.

4. Gleichmäßig fahren

Anfahren und Beschleunigen frisst man meisten Benzin. Am besten fahren Sie möglichst mit gleichmäßigen Tempo. Dazu gehört zunächst ein großzügiger Abstand zum Vordermann. So können Sie kleine Unregelmäßigkeiten im Verkehr ohne Bremsmanöver ausgleichen. Wenn abzusehen ist, dass Sie halten müssen, nehmen Sie den Fuß vom Gas und lassen Sie den Wagen ruhig ausrollen. Auf keinen Fall sollten Sie forsch heranfahren und dann scharf abbremsen. Den Gang herausnehmen müssen Sie nicht unbedingt. Ein moderner Motor verbrennt ohne Last kaum Sprit.

5. Motor abschalten

Wer länger als zehn Sekunden stehen muss - etwa an einem Bahnübergang oder einer Ampel -, sollte immer den Motor ausstellen. Die Anlasser machen das mittlerweile problemlos mit. Neue Wagen besitzen oft eine Start-Stop-Automatik. Beim Start hat der Fuß übrigens nichts auf dem Gas verloren. Die Motorelektronik weiß selbst, wie viele Umdrehungen zum Anspringen nötig sind.

6. Höchstgeschwindigkeit meiden

Wer Sprit sparen will, für den gilt auf der Autobahn ein striktes Tempolimit. Optimal wären auf der Landstraße 80 Stundenkilometer und auf der Autobahn maximal 120. Wer ein Hupkonzert auf der Landstraße vermeiden will, kann auch etwas schneller fahren. Auf der Autobahn sollte man konsequent bleiben. Mit einem Reisetempo von 120 km/h ersparen Sie sich viele der Benzin fressenden Brems- und Beschleunigungsvorgänge. Die Verbrauchsangaben für Autobahnfahrten basieren ohnehin auf einem Fahrzyklus mit einer Spitzengeschwindigkeit von 120 km/h, alles darüber lässt den Verbrauch massiv steigen.

7. Im Schatten segeln

Auf Landstraße und Autobahn lässt sich der Verbrauch merklich reduzieren, wenn Sie hinter einem Lkw oder Bus herfahren. Doch das Windschattenfahren birgt auch Risiken: Wird der Sicherheitsabstand verkürzt und die Sicht nach vorn eingeschränkt, kann es gefährlich werden. Außerdem wirkt langes Hinterherbummeln einschläfernd. Kurzum: Das Unfallrisiko steigt.

8. Reifendruck prüfen

Viele Fahrer kontrollieren nie den Reifendruck, doch schlaffe Gummis gehen ins Geld: Schon 0,2 bar zu wenig bedeuten bis zu zehn Prozent mehr Verbrauch. Reifen sollten immer mit dem Reifendruck fahren, den der Hersteller empfiehlt. Gehen Sie dabei ruhig an die obere Grenze – aber nicht deutlich darüber hinaus. Beim nächsten Reifenkauf sollten Sie sich für Energy- bzw. Leichtlaufreifen entscheiden. Ein vorzeitiger Wechsel zahlt sich aber nicht aus. Von Breitreifen sollten Sie sich trennen. Je kleiner und schmaler die Reifen sind, um so besser.

9. Ballast abwerfen

Unnötiges Gewicht kostet Benzin. Ein wenig Innenraummüll bestehend aus Regenschirm, alten Zeitschriften und CDs bringt allerdings kaum etwas auf die Waage. Transportieren Sie mehr im Wagen, sollten Sie ausmisten. Häufig werden Anbauten wie Fahrradträger, Skikoffer und Dachgepäckträger am Fahrzeug belassen. Hier wirkt nicht nur das zusätzliche Gewicht, diese Verzierungen schaden auch der Aerodynamik. Bereits ein unbeladener Skiträger kann den Verbrauch eines Mittelklassewagens um etwa einen Liter erhöhen. Behält man den Träger während der Wintersaison am Wagen, kommt einiges zusammen. Anbauten also nur, wenn man das Transportgut nicht im Auto transportieren kann. Nach Gebrauch sollten die Systeme wieder entfernt werden.

10. Stromfresser nur wenn nötig nutzen

Heute sind in einem Auto unzählige elektronische Helfer am Werk. Alle verbrauchen Energie und damit Sprit. Aber sie machen das Fahren auch angenehm. Ob es sich lohnt, verschwitzt ans Ziel zu kommen, um Benzin zu sparen, muss jeder selbst entscheiden. Klimaanlage, Sitzheizung und heizbare Heckscheibe sollten immer nur bewusst eingesetzt werden. Es lohnt sich außerdem, nicht am Öl zu sparen. Ein vollsynthetisches Leichtlauf-Motorenöl der Klasse 0W-30 kann bis zu sechs Prozent Verbrauch einsparen. Ein Billigöl ist für den Motor ohnehin nicht gut und erhöht den Reibungswiderstand im Motor.

Spezielle Spritsparkurse helfen, theoretische Erkenntnisse in die Praxis umzusetzen. Sie werden von Autoherstellern und Autoclubs wie dem ADAC angeboten.

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