Toyota baut sein Modellprogramm mit batterieelektrischen Produkten aus und führt mit dem kompakten C-HR+ eine dritte Offerte ein. Und die soll ein bisschen spaßiger sein. ntv.de hat sich das SUV angesehen.

Wenn Toyota neue Produkte launcht, hallt immer Akio Toyodas Satz nach, die Marke werde "nie wieder langweilige Autos bauen". Und? Kann der neue C-HR+ diesem Anspruch gerecht werden? Schaut man auf das Design, dürften die Reaktionen jedenfalls aus europäischer Sicht eher verhalten ausfallen. Traumauto-Faktor ist das jetzt nicht. Wobei der Newcomer schon etwas hat. Das fließende Heck mit der großen Scheibe verleiht der Kreation eine coupéhafte, sportive Note. Die hinten ansteigende Dachlinie bringt wiederum einen Tick Raffinesse in den Designmix. Aber für den europäischen Geschmack wirkt der Japaner trotz ruhig gestalteter Front und nicht ganz so extrovertiert gestalteten Sicken im Blech etwas zu verspielt. Ein bisschen emotionaler als der ebenfalls auf der sogenannten e-TNGA-Plattform basierende bZ4X wirkt Toyotas dritte Elektrobaureihe dann aber zum Glück doch.

Und wem das Design nicht feurig genug ist, der dürfte spätestens beim Blick unter dem Blech leuchtende Augen bekommen. Denn der C-HR+ macht Schluss mit sachlicher batterieelektrischer Motorisierung; Toyota haut richtig Power in den 4,52 Meter langen Allrounder. Mit Allradantrieb sollen es 343 Pferdchen werden. In diesem Fall wird der Antriebsstrang mit einer 77 kWh großen Batterie versehen. Fans spurtstarker Fahrzeuge dürfen sich schon mal auf 5,2 Sekunden freuen - die soll der 4x4 benötigen, um auf 100 Sachen zu stürmen. Das ist definitiv mal Sportwagen-Niveau.

Kleiner Akku als Basisofferte

Doch keine Sorge, Toyota hat auch an die Kunden gedacht, deren Budget etwas eingeschränkter ist. Demnach lässt sich der C-HR+ ebenfalls mit kleinem Akku ordern, dann werden bloß 58 kWh gebunkert. In der Konsequenz fällt die Leistung auch nicht ganz so spektakulär aus mit 167 PS. Dazu gesellt sich noch eine Variante mit Frontantrieb und großer Batterie. In der Konfiguration werden 224 PS bereitgestellt. Bei der mittleren Leistungsvariante wird die Reichweite mit 600 Kilometern prognostiziert - das ist schon eine Ansage.

Nicht mehr ganz zeitgemäß klingt die Peakladeleistung von 150 kW. Immerhin lässt sich der Akku manuell konditionieren, was die Handhabe extrem erleichtert. Demnach kann man auch ohne Ladeplanung die volle Ladeperformance herausholen. Einfach früh genug die Akkuheizung im Menü aktivieren. Auch für Wechselstrom-Fans gibt es eine gute Nachricht - gegen Aufpreis kann mit 22 kW geladen werden.

Blick in den Innenraum

Ein erster schneller Blick in den Innenraum zeigt, dass Toyota zwar auf Evolution statt Revolution setzt, aber eine sanfte Weiterentwicklung ist deutlich sichtbar. Drehregler à la Lexus für Lautstärke und Temperatur könnte man als Höherpositionierung interpretieren, um es mal auf Marketingdeutsch zu formulieren.

Eine große Display-Landschaft, wie der kleine Urban Cruiser sie hat, verkneift sich das jüngste Toyota-Elektromobil. Schade eigentlich, denn das getrennt platzierte, digitale Kombiinstrument sieht in Kombination mit dem konventionellen Zentralscreen eher funktional als ausgefallen aus. Hier wäre innenarchitektonisch mehr gegangen. Stichwort Funktionalität. Zwei gut zugängliche Ladeschalen für Smartphones sollen Kabelsalat in der Mittelkonsole verhindern. Mal sehen, ob die auch ordentlich Ladeleistung bringen.

Wenig Zweifel bestehen hingegen dabei, dass der C-HR+ gut zu seinen Passagieren ist. Sitze mit neuartigen, umweltfreundlichen Bezügen sollen Komfort spenden. Wie groß er ist, gilt es noch herauszufinden. Klar ist jedenfalls, dass den Ingenieuren beim Packaging offenbar nicht wichtig war, jeden Millimeter herauszuholen. So sind 2,75 Meter Radstand im Verhältnis zur Außenlänge eher Mittelmaß. Immerhin lassen sich bei aufrecht stehenden Rücksitzlehnen 416 Liter Gepäck transportieren, das ist genug, um als vierköpfige Familie einen ausgedehnten Urlaub zu bestreiten.

Der Hersteller betont, dass viele Sicherheitsassistenten serienmäßig an Bord sind. Hoffentlich lassen sich die eher kontraproduktiven davon (vibrierende Spurwächter sowie dauerpiepsender Tempoalarm) intuitiver ausschalten als bei Toyota sonst üblich. Der Hersteller möchte den C-HR+ ab diesem Jahr sukzessive einführen in Europa.

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