Mit seinem Corona-Impfstoff ist BioNTech weltweit bekannt geworden und hat Milliardengewinne gemacht. Nach der Pandemie verzeichnet das Mainzer Unternehmen aber einen starken Umsatzrückgang. Jetzt hofft BioNTech auf sein Krebsmedikament.

BioNTech ist auf dem Weg zur Entwicklung von Krebsmedikamenten deutlich in die Verlustzone gerutscht und will nun Stellen abbauen. Das teilte das Mainzer Unternehmen am Montag mit.

Grund für die roten Zahlen seien die hohen Investitionen vor allem in teure klinische Studien. Vorgesehen sind neben einem Abbau von Stellen auch Stellenverlagerungen. Der Stammsitz Mainz soll gestärkt werden.

Verluste bei BioNTech steigen - Umsätze sinken

Unter dem Strich stand 2024 ein Nettoverlust von rund 700 Millionen Euro. Damit setzt sich die Entwicklung fort, die begonnen hatte, als das Geschäft mit dem Covid-19-Impfstoff abflaute. 2022 hatte der Gewinn noch etwa 9,4 Milliarden Euro betragen. 2023 schrumpfte der Gewinn dann schon auf nur noch etwa 930 Millionen.

Nach unten ging es auch mit den Umsätzen: Nach 3,8 Milliarden Euro 2023 waren es 2024 rund 2,75 Milliarden. Für das laufende Jahr wird mit noch etwas weniger Erlösen von 1,7 bis 2,2 Milliarden Euro gerechnet bei weiter hohen Ausgaben für Forschung und Entwicklung von 2,6 bis 2,8 Milliarden Euro. 

2026 soll erstes Krebsmedikament kommen

2026 soll die erste Marktzulassung kommen. BioNTech arbeitet eigenen Angaben zufolge unter anderem an der Entwicklung von Krebstherapien auf mRNA-Basis. Grob gesagt soll mittels mRNA dem Immunsystem der Patientin oder des Patienten geholfen werden. Krebszellen könnten dann anhand bestimmter Merkmale erkannt und zerstört werden. 

Vergleichsweise weit sind die Mainzer bei der Entwicklung von Präparaten gegen Blasenkrebs sowie zur Behandlung von Darmkrebs. Bei Letzterem werden für Ende dieses oder Anfang kommenden Jahres wichtige neue Studiendaten erwartet. 

BioNTech baut Stellen ab

Angekündigt hat BioNTech nun den Abbau von Stellen. Über etwa drei Jahre hinweg bis Ende 2027 sollen es in Europa und Nordamerika 950 bis 1.350 Beschäftigte weniger werden. Ende 2024 hatte BioNTech weltweit ungefähr 7.200 Mitarbeitende.

Wegen der geringeren Nachfrage nach Covid-Impfstoff wird beispielsweise der Standort Marburg betroffen sein, dort sollen von 670 Stellen 250 bis 350 wegfallen. In Idar-Oberstein soll rund ein Drittel der 450 Vollzeitstellen abgebaut werden.

BioNTech will Standort Mainz ausbauen

In anderen Bereichen soll hingegen Personal aufgebaut werden, von 800 bis 1.200 Stellen ist die Rede. Alleine etwa 350 sollen noch im laufenden Jahr am Stammsitz in Mainz entstehen. BioNTech spricht von einem eindeutigen Bekenntnis zum Standort Deutschland.

Sendung am Mo., 10.3.2025 14:00 Uhr, SWR4 am Nachmittag, SWR4

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Quelle: SWR

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