• Die weltweiten Militärausgaben stiegen im vergangenen Jahr mit inflationsbereinigt 9.4 Prozent stärker als jemals seit dem Ende des Kalten Krieges.
  • Sie belaufen sich nun auf gut 2.7 Billionen Dollar – das sind 2700 Milliarden.
  • Das geht aus den jüngsten Zahlen des Stockholmer Friedens­forschungs­instituts Sipri hervor.

Die meisten Regierungen nehmen die Welt als gefährlicher wahr, die Konfliktlage als verschärft. Das belegen die Zahlen des Stockholmer Friedens­forschungs­instituts Sipri. Die Militärausgaben beanspruchen einen wachsenden Teil der Staatshaushalte.

Besonders stark, nämlich um fast vierzig Prozent, erhöhte 2024 Russland seine Verteidigungsausgaben. Aber auch China, Indien, die USA und seit Kurzem auch europäische Länder rüsten markant auf. Im Nahen Osten legte Israel am meisten zu.

Geld allein reicht nicht

Doch Sipri-Direktor Dan Smith warnt: «Probleme lassen sich selten einfach mit Geld lösen. Höhere Rüstungsausgaben machen die Welt nicht sicherer.» Denn wer viel Geld ausgibt und am meisten Soldaten und Waffen hat, ist nicht automatisch am schlagkräftigsten.

Höhere Rüstungsausgaben machen die Welt nicht sicherer.
Autor: Dan Smith Direktor Stockholmer Friedensforschungsinstitut Sipri

Die Abschreckungswirkung hänge nicht zuletzt von der politischen Bereitschaft eines Landes ab, seine militärischen Mittel tatsächlich einzusetzen. In Diktaturen wie Russland sei diese höher.

Europa zieht verzögert nach

Nun werden auch in Europa – mit einiger Verzögerung nach dem russischen Überfall auf die Ukraine – die Verteidigungsausgaben deutlich erhöht. Viele Länder konstatieren gravierende Lücken in ihrer Verteidigungsfähigkeit. Das aktuelle Ausmass an Aufrüstung erachtet Sipri-Chef Smith daher als vernünftig.

Die Daten in Kürze

  • Factsheet Sipri-Bericht

Doch trotz der russischen Gefahr und ungeachtet des US-Drucks ist es indes aus Sicht des Friedensforschers irrational, die Militärausgaben in Europa noch weitaus stärker hochzuschrauben und allenfalls gar zu vervielfachen.

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