Nordex verbucht Gewinnsprung - weniger Windräder aufgestellt
In den ersten drei Monaten des Jahres stellt Nordex 180 neue Windräder auf. Das sind zwar weniger als im Vorjahr. Doch das Unternehmen arbeitet effizienter und so steigt der Gewinn spürbar. Analysten blicken derweil mit Freude auf das Orderbuch und eine Festlegung der kommenden Bundesregierung.
Der Windanlagenbauer Nordex hat in den ersten drei Monaten des Jahres weniger Windräder aufgestellt als im Vorjahreszeitraum. Nordex installierte 180 Windenergieanlagen, wie das MDax-Unternehmen mit Hauptsitz in Hamburg und juristischem Stammsitz in Rostock mitteilte. Das sind im Zeitvergleich 47 Anlagen weniger. Gründe für die Entwicklung nannte Nordex nicht.
Dass weniger Windräder aufgestellt worden sind, wirkte sich auf den Umsatz aus, der um 8,8 Prozent auf etwa 1,4 Milliarden Euro sank. Aufgrund verbesserter Profitabilität stieg das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen dennoch deutlich - um rund 53 Prozent auf 79,6 Millionen Euro. Unter dem Strich verdiente Nordex acht Millionen Euro. Vor einem Jahr hatte Ende März noch ein Verlust von 13 Millionen Euro zu Buche gestanden. Die Entwicklung kommentierte Nordex nicht.
Nordex gehört zu den größten deutschen Produzenten von Windrädern und ist im Onshore-Bereich tätig. Die Fertigung und die Installation der Anlagen fallen unter das Segment Projekte. Zudem wartet und repariert Nordex im Segment Service Windräder. Während die Einnahmen im Servicegeschäft deutlich stiegen, ging der Umsatz im Projektgeschäft um 200 Millionen auf 1,2 Milliarden Euro zurück. Nordex führte zur Begründung auch zeitliche Verschiebungen im Fertigungsplan an. Weltweit beschäftigt das Unternehmen mehr als 10.400 Mitarbeiter. Ein wichtiger Standort ist Rostock, wo Beschäftigte Maschinenhäuser fertigen.
Nordex hat per Ende März Windturbinen für gut 8,2 Milliarden Euro in den Büchern stehen, das sind zwölf Prozent mehr als vor Jahresfrist. 85 Prozent des Bestandes entfallen dabei auf Europa, 8 Prozent auf Nordamerika, wie es in einer Analystenpräsentation des Unternehmens heißt. Im abgelaufenen Quartal kamen nur 4 Prozent des akquirierten Neugeschäfts von knapp 2,2 Milliarden Euro aus Nordamerika und 91 Prozent aus Europa.
An der Jahresprognose hält Nordextrotz des Umsatzrückgangs fest. "Ich bin weiterhin zuversichtlich, unsere Ziele für dieses Jahr als auch unsere Mittelfristziele zu erreichen", sagte Vorstandschef José Luis Blanco laut Mitteilung. Das Unternehmen erwartet dieses Jahr einen Umsatz von 7,4 Milliarden bis 7,9 Milliarden Euro und eine operative Marge (Ebitda) von fünf bis sieben Prozent. Im ersten Quartal betrug diese 5,5 Prozent.
Die versprochene Margenverbesserung bei Nordex setze sich fort, urteilt Metzler. Ein anderer Händler lobte zudem das prall gefüllte Orderbuch. Metzler verwies zudem darauf, dass ein Wettbewerb mit chinesischen Anbietern für das Unternehmen mit hauptsächlich kleinen bis mittelgroßen Projekten eher unwahrscheinlich sei. Der wichtige deutsche Markt werde voraussichtlich auf der Grundlage bereits erteilter Projektgenehmigungen allein in den nächsten 2 bis 3 Jahren weiterhin besonders starke Umsätze generieren. Die neue Bundesregierung habe nun endgültig Pläne zur Reaktivierung stillgelegter Kernkraftwerke abgelehnt.
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