Trumps Handelspolitik artet in einen Zollkrieg mit China aus. Als Reaktion auf die Erhöhung der Abgaben durch den US-Präsidenten reagiert Peking mit Vergeltung - und weiter steigenden Einfuhrzöllen auf US-Produkte.

China zieht im Handelsstreit mit den USA nach: Die Gegenzölle auf US-Waren sollen nun auf 125 Prozent steigen, wie die Zollkommission des chinesischen Staatsrates mitteilte. Wenn die Regierung in Washington auch in Zukunft höhere Zölle auf chinesische Waren erhebt, die in die USA exportiert werden, werde China dies ignorieren, teilte die Behörde weiter mit.

Die Zölle hätten ein Niveau erreicht, bei dem für US-Waren, die nach China exportiert würden, keine Marktakzeptanz mehr bestehe, hieß es weiter. Inkrafttreten soll die Maßnahme laut Mitteilung am 12. April.

US-Präsident Donald Trump hatte zuvor verkündet, die Zölle auf Importe aus China noch weiter auf 125 Prozent zu erhöhen. Anschließend hatte die US-Regierung mitgeteilt, bereits eingeführte Zölle in Höhe von 20 Prozent nicht einberechnet zu haben. Damit liegt der Sonderzollsatz gegen China nun bei 145 Prozent, während Trump parallel für andere Länder bestimmte Aufschläge vorübergehend ausgesetzt hatte.

Trump begründete den Schritt damit, dass China den Weltmärkten "mangelnden Respekt" entgegenbringe. Peking hatte zuvor als Reaktion auf die US-Zollankündigungen der vergangenen Tage klargemacht, dass es im Zollstreit bereit sei, "bis zum Ende zu kämpfen", und warf den USA "Erpressung" vor.

Gleichzeitig rief China die EU zur Zusammenarbeit im Handelsstreit auf. Bei einem Treffen mit Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez in Peking sagte Präsident Xi Jinping, dass China und die EU gemeinsam das internationale Handelsumfeld schützen und sich gegen einseitige und schikanöse Praktiken wehren sollten, um die internationalen Regeln und Ordnung zu wahren. In einem Zollkrieg gebe es keine Gewinner und man isoliere sich selbst, erklärte Xi laut der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua.

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Sánchez sagte nach dem Treffen vor Medienvertretern: "Wir haben uns immer für Verhandlungen und eine einvernehmliche Lösung für eine Krise wie die derzeitige Handelskrise eingesetzt." Davon ausgehend sei eine Tür zum Dialog offen. Er sei sich sicher, dass die Welt sowohl China als auch die Vereinigten Staaten brauche, sagte Sánchez. Zuvor hatten auch EU-Handelskommissar Maros Sefcovic und der chinesische Handelsminister Wang Wentao telefonisch über mehr wirtschaftlichen Austausch beider Seiten gesprochen.

Peking versucht sich angesichts der durch Trump ausgelösten Turbulenzen im internationalen Handel als verlässlicher und stabiler Partner zu positionieren. Der nächste Gipfel zwischen der EU und China soll nach Angaben aus Brüssel im Juli in China stattfinden. "Wir stimmen uns mit China ab, um einen Termin für das Treffen festzulegen, das voraussichtlich in der zweiten Julihälfte in China stattfinden wird", sagte ein Sprecher des Europäischen Rats. China und die EU hatten vor 50 Jahren diplomatische Beziehungen aufgenommen.

Die USA dürften den Austausch zwischen China und Europa kritisch beäugen. Bereits vor Sánchez Ankunft in Peking kam Kritik aus Washington. Finanzminister Scott Bessent warnte vor einer Hinwendung zu China. "Damit würde man sich selbst die Kehle durchschneiden", sagte er.

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