Wie der Bitpanda-Chef den Krypto-Hype sieht
Welche Anleger haben im letzten Jahr am besten verdient? Auf den ersten Blick stehen Aktionäre gut da, schließlich konnte der DAX um rund 19 Prozent zulegen. Wer zu Jahresbeginn 10.000 Euro in Standard-Wertpapiere investiert hatte, konnte sich an Silvester über einen Depotwert von 11.900 Euro freuen. Deutlich lauter knallten die Korken allerdings bei Bitcoin-Besitzern. Sie konnten ein 10.000-Euro-Investment auf rund 22.400 Euro mehr als verdoppeln – plus 124 Prozent. Am 17. Dezember übersprang der Bitcoin-Kurs sogar erstmals die Marke von 108.000 US-Dollar. Was steckt hinter dem Krypto-Boom – und wie können Anleger jetzt noch einsteigen?
Beflügelt wurde der Bitcoin-Kurs vor allem durch die US-Wahlen. Die Tatsache, dass mit Donald Trump nun ein Krypto-Freund an der Spitze der weltgrößten Volkswirtschaft steht, elektrisierte die Digitalanleger. Sein designierter Handelsminister Howard Lutnick ist ebenfalls pro Krypto, genau wie Paul Atkins, der neue Chef der Börsenaufsicht SEC, und sein Kampfgefährte Elon Musk. Trump will sogar eine staatliche Bitcoin-Reserve aufbauen.
Sein Wahlsieg, so sehen es auch Marktexperten wie der CEO der Finanzplattform Bitpanda, Eric Demuth, hatte enormen Einfluss auf die Kryptoindustrie: „Der wirkliche Wendepunkt war die US-Wahl. Das ist der Punkt, der alles komplett verändert hat“, so Demuth und weiter: „Der entscheidende Unsicherheitsfaktor, der eine umfassende Adaption von Krypto im Finanzmarkt verhindert hatte, war, nicht zu wissen, wie die Regulierung aussehen wird. Jetzt wird eine Regierung kommen, die eindeutig pro Krypto ist.“
Das Unternehmen Bitpanda, das Demuth führt, gehört mit über sechs Millionen Kunden zu den größten europäischen Fintech-Anbietern. Marktkenner Demuth meint, dass Trumps Krypto-Pläne mehr sind als bloße Wahlversprechen. „Wie ich das über meine Kanäle mitbekommen habe, arbeitet man bereits aktiv an der Umsetzung.“
Mit Krypto das Inflationsrisiko senken
Auch die traditionelle Finanzbranche hat den Bitcoin-Boom geschürt. Viele Institutionen haben im letzten Jahr ihre Zurückhaltung gegenüber digitalen Vermögenswerten aufgegeben. Goldman Sachs zum Beispiel hat im November ein Krypto-Investment in Höhe von 700 Millionen US-Dollar offengelegt. Der bekannte Finanzkonzern BlackRock, der über zehn Milliarden US-Dollar verwaltet, bietet seinen Kunden ein eigenes Bitcoin-Produkt an.
Hinter all diesen Krypto-Vorstößen steht eine simple Überzeugung: Digitalgeld stellt einen echten Wert dar, genau wie ein Bündel Euro- oder Dollarscheine. Tatsächlich sind beide Vermögensgegenstände in vielen Punkten vergleichbar: Sie lassen sich leicht übertragen, sind fälschungs- und krisensicher. Sogar wenn Banken und Börsen geschlossen sind, kann man mit Bargeld und Bitcoin noch bezahlen.
In einem Punkt ist das digitale Geld sogar überlegen: Es ist nur begrenzt verfügbar und so besser gegen Entwertung geschützt. Von Bitcoin etwa können – technisch bedingt – nur 21 Millionen Einheiten produziert werden. Um 2140 herum wird diese Menge erreicht sein, danach kann niemand mehr den Bestand erhöhen. Deshalb wird Bitcoin auch oft mit Gold verglichen – weil es, wie das Edelmetall, nur begrenzt „geschürft“ werden kann. Dagegen lassen sich Dollar oder Euro beliebig nachdrucken, was das Geld entwertet. Wer sich Krypto ins Portfolio holt, dämmt also das Inflationsrisiko ein.
Bei den Privatanlegern ist die „Normalisierung von Krypto“ ebenfalls angekommen. Elf Prozent der Deutschen halten mittlerweile digitales Geld, ergab eine Umfrage vom YouGov im Auftrag von Bitpanda. Es gibt also hierzulande bald fast so viele Krypto-Besitzer wie Aktionäre (die Deutsche Bundesbank beziffert ihren Anteil auf 15 Prozent). Dabei begeistern sich gerade junge Leute für digitale Anlageformen. In der Generation Z (18 bis 27) haben zwölf Prozent in Digitalgeld investiert, und weitere 18 Prozent wollen demnächst einsteigen. „Diese Zahlen unterstreichen das gestiegene Vertrauen in die Zukunft von digitalen Vermögenswerten“, fasst Demuth zusammen.
Bei Bitpanda gibt es über 500 Kryptowährungen
Noch denken die meisten Anleger bei Krypto zunächst an Bitcoin. Dabei sind in den letzten Jahren zahlreiche Alternativen zur digitalen Leitwährung entstanden – die sogenannten Altcoins. Bitpanda bietet über 500 verschiedene Varianten an, wobei jeder Altcoin seine eigenen Stärken hat. Solana zum Beispiel ist eine schnelle Alternative zu Bitcoin: Während bei der digitalen Leitwährung das Verbuchen einer Transaktion bis zu einer Stunde dauern kann, wird im Solana-Netzwerk ein Kauf bzw. Verkauf innerhalb einer Sekunde bestätigt.
Ethereum, die zweitgrößte Kryptowährung, ist stromsparender als Bitcoin und lässt sich für sogenannte Smart Contracts nutzen, also für Verträge, die ohne menschliches Zutun ausgeführt werden. Beispiel: Eine Spedition erhält in dem Moment automatisch eine gewisse Menge Ether (die Währung von Ethereum), in dem eine Lieferung beim Empfänger ankommt. Je stärker Unternehmen in Zukunft automatisieren, desto mehr Smart Contracts werden sie abschließen und desto höher könnten die Ethereum-Kurse klettern. „Zudem ist zu erwarten, dass in naher Zukunft zahlreiche neue Kryptowährungen auf den Markt kommen“, ergänzt Bitpanda-CEO Demuth.
Von diesen kommenden Chancen zu profitieren, ist für Anleger in den letzten Jahren deutlich einfacher geworden. Wer sich Krypto ins Portfolio holen will, braucht kein technisches Vorwissen mehr. Die Registrierung bei Bitpanda zum Beispiel dauert kaum länger als bei einem Onlineshop. Man gibt seine persönlichen Daten ein und hält ein Ausweisdokument in die Webcam oder Handykamera; danach überprüft ein Mitarbeiter die Identität per Videochat. Schließlich muss nur noch das Bitpanda-Konto per Lastschrift oder Kreditkarte aufgeladen werden – und dem Krypto-Kauf steht nichts mehr im Weg.
Einfach Krypto mit Bitpanda ins Portfolio holen
Anleger können Krypto über die Website kaufen oder – noch bequemer – per App. Ein Bestand lässt sich mit wenigen Klicks ordern oder in eine andere Digitalwährung tauschen. Die Untergrenze für Krypto-Investments liegt bei einem Euro, Ein- und Auszahlungen, etwa durch eine SEPA-Überweisung, sind gebührenfrei. Dafür übernimmt die Plattform auch die Aufbewahrung des persönlichen Krypto-Bestandes. Dadurch ist die Aufbewahrung so einfach und sicher wie möglich. Wer will, kann sich seinen Bestand natürlich auch auf eine eigene sogenannte Wallet schicken lassen.
Das ist deutlich bequemer, als wenn sich die Besitzer selbst um die Aufbewahrung kümmern müssen. Gerade in der Krypto-Anfangszeit war das üblich. Zugangscodes mussten auf einer persönlichen Festplatte oder einem USB-Stick gespeichert werden, was immer wieder zu spektakulären Pannen führte. Bekannt geworden ist der Fall des Walisers James Howells, der vor vielen Jahren eine Festplatte mit 8000 Bitcoins weggeworfen hatte. Seitdem versucht er die Erlaubnis zu bekommen, auf der städtischen Müllkippe graben zu dürfen – schließlich ist der Schatz heute rund 740 Millionen Euro wert.
Solche Risiken bestehen für Krypto-Anleger nicht mehr. Allerdings sollten sich Einsteiger genau anschauen, bei wem sie kaufen. Die Firmenzentrale des Anbieters sollte in einem Land mit stabilem Rechtssystem und seriöser Regulation liegen. Eine gewisse Größe und Erfahrungen auf dem Markt sind ebenfalls Pflicht. Bitpanda (700 Mitarbeiter) beispielsweise ist schon seit über zehn Jahren aktiv und verfügt über eine PSD2-Zahlungsdienstleisterlizenz. PSD2 steht dabei für „Payment Service Directive 2“, eine Zahlungsdienstrichtlinie, die einheitliche, sichere und effiziente Zahlungsvorgänge im gesamten europäischen Raum gewährleisten soll.
Nicht eliminieren lässt sich natürlich das Kursrisiko. Wer auf dem Krypto-Markt einsteigt, muss mit Ausschlägen rechnen, die höher als bei Blue Chips ausfallen; der Bitcoin etwa hat 2022 fast zwei Drittel seines Wertes verloren – um sich im Folgejahr wieder komplett zu erholen. Allerdings nimmt die Volatilität seit Jahren ab. Laut einer Untersuchung des Analysehauses Glassnode hat sich die Schwankungsbreite seit 2022 in etwa halbiert – und sinkt tendenziell weiter. Das Bild von der Kurs-Achterbahn Bitcoin passt also nicht mehr.
Krypto-Einstieg nach Allzeithoch
Ebenfalls überlebt hat sich das Klischee vom Krypto-Zocker. Immer mehr Anleger sind sogenannte Hodler; das Wort leitet sich von dem (vertippten) englischen Wort Hold für „Halten“ ab und bezeichnet Anleger, die eben nicht auf kurzfristige Spekulationsgewinne aus sind, sondern einen langen Atem haben und auch Schwächephasen aushalten können. Rund drei Viertel des Bitcoin-Bestandes werden heute länger als ein halbes Jahr gehalten. Zu den Hodlern gehören übrigens zunehmend junge Leute: 23 Prozent der Krypto-Käufer aus der Generation Z sehen ihr Investment als langfristige Anlagemöglichkeit an, hat die Bitpanda-Umfrage ergeben.
Bleibt die Frage: Lohnt sich nach dem Allzeithoch von Bitcoin der Einstieg überhaupt noch? Vergangene Zuwächse sind natürlich niemals eine Garantie für künftige. Doch viele Krypto-Enthusiasten glauben, dass der Marsch von Bitcoin & Co. in Richtung Mainstream weitergeht, zusätzliche Anleger einsteigen und die Kurse weiter steigen.
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke