Streit mit Gewerkschaft eskaliert – Tumulte bei Tesla-Veranstaltung
Bei einer Betriebsversammlung von Tesla in Grünheide soll es kürzlich zu tumultartigen Szenen gekommen sein. Demnach fand am Donnerstag eine lautstarke Auseinandersetzung unter mehreren Teilnehmern statt, nachdem Werksleiter André Thierig das Wort ergriffen hatte, berichtet das „Handelsblatt“. Thierig habe deshalb seine Rede unterbrochen und von einem „kleinen Sicherheitsvorfall“ gesprochen. Wenig später sei ein Gewerkschafter vom Werksschutz aus der Halle begleitet worden.
Hintergrund ist ein anhaltender Konflikt zwischen der Tesla-Führung und IG Metall, schreiben die beiden Journalisten Sönke Iwersen und Michael Verfürden, die ein Enthüllungsbuch namens „Die Tesla-Files“ veröffentlicht haben. Die Gewerkschaft, die im Betriebsrat zwar die stärkste Fraktion stellt, aber keine Mehrheit hat, hatte vor der Versammlung eine Protestaktion vorbereitet.
Auf Transparenten wiesen Gewerkschafter demnach auf Personalengpässe, hohe Belastungen und aggressives Führungsverhalten hin. In einer Petition mit rund 3000 Unterschriften wurden mehr Pausen, mehr Personal und mehr Respekt im Arbeitsalltag gefordert. Zuletzt hatte es Berichte gegeben, wonach Tesla laut der IG Metall in mehreren Fällen den Lohn von krankgemeldeten Mitarbeitern einbehalten hat. Auch von Hausbesuchen war die Rede.
Tesla hatte allerdings offenbar Kenntnis von der geplanten Aktion. Sicherheitskräfte kontrollierten gezielt Taschen von Gewerkschaftsmitgliedern. Als ein Teilnehmer sich weigerte, eine Tasche abzugeben, kam es zum Streit. Die betroffene Gruppe musste unter Aufsicht der Security die Halle verlassen. Eine zweite Gruppe enthüllte später ein identisches Transparent.
Thierig zeigte sich laut „Handelsblatt“ verärgert über den Vorfall. Die Petition kritisierte er als „populistische Stimmungsmache“. Tesla habe selbst im Dezember eine Mitarbeiterbefragung durchgeführt, bei der sich laut Thierig rund 80 Prozent zufrieden mit ihrem Arbeitsplatz gezeigt hätten. Die Forderung nach mehr Pausen lehnt er mit Verweis auf drohende Produktionsverluste ab. Arbeitszeit sei für ihn „eine rote Linie“.
Die Verkaufszahlen von Tesla in Deutschland sind stark eingebrochen. Der Autobauer hat im Februar deutlich weniger Fahrzeuge auf die Straße gebracht als im Vorjahresmonat. Neuzulassungen des US-Konzerns brachen laut Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) um satte 76 Prozent ein – während die E-Auto-Neuzulassungen im Allgemeinen zulegten. Im Januar hatte der Tesla-Rückgang bereits 59 Prozent betragen.
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