Bundesbank sieht zunehmende Probleme bei Bargeldversorgung
Immer mehr Deutsche haben laut einer Umfrage Schwierigkeiten, an Bargeld zu kommen. Da die Zahl von Geldautomaten und Bankschaltern stark gesunken ist, warnt die Bundesbank: Die Zeiten einer flächendeckenden Bargeldversorgung sind vorbei.
Die Bundesbank hält eine auch zukünftig gute Versorgung der Bevölkerung mit Bargeld nicht weiter für selbstverständlich. Immer weniger Bankfilialen und Geldautomaten sowie der steigende Anteil derjenigen, die von einem erhöhten Aufwand für die Versorgung mit Bargeld berichten, würden diese Aussichten unterstreichen, heißt es in einem Aufsatz aus dem jüngsten Bundesbank-Monatsbericht.
Laut einer Umfrage habe sich der Anteil derjenigen, die es als ziemlich schwierig oder sehr schwierig empfinden, zu einem Geldautomaten oder Bankschalter zu gelangen, von sechs Prozent im Jahr 2021 auf 15 Prozent im Jahr 2023 mehr als verdoppelt. Dennoch ist aus Sicht der Bundesbank die Bargeldversorgung der Bevölkerung immer noch gewährleistet. Insgesamt sei das Netz an Abhebeorten nach wie vor dicht. Bürger und Bürgerinnen wohnten im Durchschnitt 1,4 Kilometer vom nächstgelegenen Geldautomaten oder Bankschalter entfernt - in den Metropolen seien es im Schnitt 800 Meter.
Laut Bundesbank leben in Deutschland 95,7 Prozent der Menschen in Gemeinden mit mindestens einem Bankschalter oder Geldautomaten. Allerdings gebe es inzwischen 4947 Gemeinden, in denen zusammen 3,6 Millionen Menschen leben, die dort keine Bankfiliale oder keinen Geldautomaten mehr haben. Insgesamt habe sich die Zahl der Bankfilialen von rund 53.000 im Jahr 2002 auf inzwischen 21.000 im Jahr 2023 mehr als halbiert. Die Zahl der Geldautomaten sei zwar bis 2018 auf etwa 59.000 weiter gestiegen. Seitdem sei aber auch hier die Zahl stetig gesunken auf nunmehr rund 51.000.
Hinter dem Filialsterben stehe der Kostendruck im Bankensektor, aber auch die Zunahme des Onlinebankings. "Auch das Phänomen der Geldautomatensprengungen dürfte den Rückbau der Bargeldinfrastruktur beschleunigt haben", schreiben die Autoren. Häufig werden beschädigte Geldautomaten nicht wieder in Betrieb genommen. Dahinter steht laut Bundesbank das wahrgenommene Risiko erneuter Attacken, was kostspielige Sicherheitsmaßnahmen nötig machen würde.
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke