CO2-Ziele, Firmenflotten, Batteriereparatur: Kfz-Branche diskutiert EU-Kurs
Jan-Nikolas Sontag, Geschäftsführer des Kfz-Landesverbandes Schleswig-Holstein, bewertet den "Automotive Action Plan" der EU-Kommission als dringend notwendigen Schritt für die Automobilbranche. "Angesichts der aktuellen Marktlage ist das ein wichtiges Signal. Die Hersteller erhalten damit Zeit, ihre Modellpalette weiterzuentwickeln", sagte Sontag am Freitag in Kiel. Das schaffe die Möglichkeit, E-Fahrzeuge für eine breitere Käuferschicht erschwinglicher zu machen.
Die EU-Kommission hatte am Mittwoch einen Plan zur Stärkung der europäischen Automobilindustrie vorgestellt und den Herstellern unter anderem eine zweijährige Fristverlängerung zur Erfüllung der CO2-Vorgaben eingeräumt. Eigentlich sollten bereits Ende 2025 Strafzahlungen für Autobauer fällig werden, die die strengen Emissionsvorgaben nicht einhalten. Nun bekommen sie eine "Atempause" – die Ziele selbst bleiben jedoch unverändert, wie Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen betonte.
Neben der Fristverlängerung sind aus Sicht von Sontag auch andere Aspekte des EU-Aktionsplans positiv. So sei die gezielte Dekarbonisierung von Firmenflotten eine sinnvolle Maßnahme: "Gebrauchte Elektrofahrzeuge bleiben dadurch im Markt, was die Attraktivität der E-Mobilität weiter erhöht." Auch die Reparierbarkeit von Batterien beurteilt er als essenziellen Baustein für mehr Nachhaltigkeit. "Wir haben mittlerweile eine Reihe von Initiativen zur Batteriereparatur. Die nötige technische Expertise ist in der Branche vorhanden, und unsere Fachkräfte sind bestens geschult", sagte der Verbandsvertreter.
Technologieoffenheit weiter gefordert
Trotz der positiven Ansätze sieht Sontag weiterhin Handlungsbedarf. Insbesondere fordert er eine breitere technologische Perspektive: "Wir hätten uns eine stärkere Betonung der Technologieoffenheit gewünscht. Der Einsatz erneuerbarer Kraftstoffe sollte als ergänzende Möglichkeit zur Reduzierung der CO2-Emissionen anerkannt werden." Unterm Strich zog Sontag ein gemischtes Fazit: "Die EU hat wichtige Schritte eingeleitet – aber es wäre noch mehr möglich gewesen."
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