VW Polo - die Erfolgsgeschichte von 1975 bis heute
Während der VW ID.2 das E-Zeitalter für die Wolfsburger Cityflitzer einleitet, feiert der VW Polo seinen 50. Geburtstag. Gut 20 Millionen Polo wurden schon gebaut - und die Erfolgsstory geht weiter.
Sein Name war eine Prophezeiung. Der Anfang 1975 vorgestellte VW Polo sollte nicht nur an das Ballspiel zu Pferde erinnern, sondern auch an den legendären Weltreisenden Marco Polo. Tatsächlich entwickelte sich der erste Kleinwagen aus Wolfsburg mit praktischer Heckklappe und anfangs asketischen 29 kW/40 PS zu einem Kosmopoliten mit Produktionsstätten auf fast allen Kontinenten; seit 2024 kommen die in Deutschland verkauften Polo aus Südafrika. Mehr als 20 Millionen Polo in sechs Generationen hat Volkswagen bereits produziert, damit erreicht der Kleinwagen fast die Popularität des VW Käfer, dessen Nachfolge er 1975 gemeinsam mit seinem großen Bruder Golf antreten sollte.
Bis der Käfer in den Ruhestand ging, sollte es zwar noch dauern, aber der Polo legte selbst eine spektakuläre Karriere hin. Ob mit riesigem Rucksack (Derby 1977), als Öko-Polo mit 2,0 Liter Verbrauch (1988), als bunter Harlekin (1995), als CrossPolo (2006), als 318 PS starkes Kraftpaket Polo R WRC (2015) oder als mehrfacher Rallye-Weltmeister: Der Kleine erlangte Kultstatus und überlebte Konkurrenten wie den Ford Fiesta.
Holpriger Anfang
Nur der Anfang war holprig, denn der Polo kam als Klon des 1974 eingeführten Lifestyle-Minis Audi 50 auf die Welt, allerdings mit einem Geburtsfehler: Volkswagens erster moderner Kleinwagen durfte nur 7500 Mark kosten und verzichtete deshalb auf Komfort- und Sicherheitsattribute: kahle Blechflächen im Interieur, Trommelbremsen, nicht einmal eine Tankanzeige. Erst als er im vollen Ornat des Audi 50 vorfuhr, setzte sich der VW durch - und tötete 1978 zugleich seinen Genspender im Zeichen der Ringe.
Mit jeder Generation hat sich der Polo weiter in Richtung Mini-Golf entwickelt. Allein das Wachstum der Fahrzeuglänge von 3,50 Meter (1975) auf heute 4,07 Meter (entspricht einem Golf III) und die Verdoppelung des Leergewichts von anfangs leichten 685 Kilogramm auf heute bis zu 1372 Kilogramm zeigen, dass der Polo keine Größengrenzen kennt. Bei den Verkaufszahlen fährt der Polo traditionell in einer Klasse für sich: Weltweit zählt er zu den meistverkauften Kleinwagen aller Zeiten, in Deutschland rangiert er bis heute unter den Top Ten der Zulassungscharts - mit dem Opel Corsa als einzigem ernsthaften Konkurrenten.
Das könnte sich in diesem Herbst ändern, wenn mit dem VW ID.2 der erste kleine Volks-Stromer und potenzielle Brudermörder an den Start geht. Zuvor aber feiert Volkswagen das Gold-Jubiläum des Polo auf Oldtimer-Messen wie der Bremen Classic Motorshow. Dort lässt ein ozeanblau lackierter Polo in gehobener L-Ausstattung - also mit "Extras" wie Teppichboden, Gepäckraumabdeckung und von außen abschließbarer Beifahrertür - den Zeitgeist der bunten 1970er Jahre wieder aufleben. Damals, als der Polo die Nachfolge alter Heckmotortypen wie dem NSU Prinz antrat und in Vergleichstests sogar moderne Frontantriebspioniere wie den Fiat 127 und den Renault 5 hinter sich ließ.
Vorsprung visualisiert der erste Polo auch in stilprägenden Formen, in einer genialen Mischung aus norddeutscher Sachlichkeit und italienischer Eleganz. Helmut Warkuß, der spätere Chefdesigner des VW-Konzerns, verantwortete den Audi 50, aus dem der Polo hervorging.
Italienische Karosserieschneider bei Volkswagen
Allerdings galten die italienischen Karosserieschneider bei Volkswagen als erste Adresse für extravagante Formen in beschwingter Leichtigkeit. Deshalb wurden die ersten 1:1-Modelle des Audi 50 bei der Carrozzeria Bertone präsentiert. Dort durfte Chefdesigner Marcello Gandini, zuvor verantwortlich für die spektakulärsten Sportwagen von Lamborghini und Maserati, dem designierten Wolfsburger Millionseller - Audi 50 und VW Polo liefen im Stammwerk vom selben Band - den letzten Schliff geben.
Den klassischen Spar-Käfer konnte der Polo nicht verdrängen, das gelang erst dem größeren Golf. Aber dieser Mini-Golf - die Modellbezeichnung wurde neben Bonito, Euros, Pony und Polo diskutiert - machte die Wolfsburger nach und nach zu einer Macht im neuen Marktsegment der modernen Kompaktwagen mit Schrägheck. Dabei setzte der Polo bereits 1976 auf Sondermodelle wie die "Jeans mit Motor" (eine Reminiszenz an den Jeans-Käfer) und die 1977 vorgestellte Version Derby. Dieser Polo mit klassischem Stufenheck und riesigem Kofferraum lockte konservative Opel-Kadett - oder Ford-Escort-Fahrer an.
Wichtiger für das Image waren aber giftige Rennsemmeln wie ein 81 kW/110 PS starker Bergracer, der in der Jubiläumsausstellung auf der Bremen Classic gezeigt wurde. Derweil versprach der Polo GT als Leichtgewicht im Golf-GTI-Look ab 1979 sportlichen Fahrspaß, den die 44 kW/60 PS unter der Haube zwar nicht wirklich halten konnten - ein Fiat 127 Sport war deutlich flotter -, aber das kümmerte die Kundschaft wenig.
Maßstäbe in puncto Produktqualität
Schließlich setzte der Polo Maßstäbe in puncto Produktqualität, deren Glanz auch das anfangs schnell rostende Blech nicht trüben konnte. Tatsächlich brauchte der Polo um 1980 kaum einen der vielen neuen Konkurrenten zu fürchten, deren Entwicklung er mit vorangetrieben hatte. Gleich ob Opel Kadett City, Fiat 133, Volvo 66, Ford Fiesta, Chrysler Sunbeam, Mitsubishi Colt, Citroen Visa, Toyota Starlet, Austin Metro oder Opel Corsa, die Ölkrisen der 1970er-Jahre führten zu einer Flut neuer Kleinwagen.
Diese starke Konkurrenz war für die Wolfsburger Ansporn, das Potenzial des Polo voll auszuschöpfen: Mit avantgardistisch anmutendem Kombi-Steilheck und als kleines Coupé wagte der 1981 komplett erneuerte Polo neue Designkonzepte. Hinzu kamen mutige Modelle wie der farbenfrohe Polo Harlekin, der minimalistische Polo Fox und der von einem G40-Lader beflügelte Polo GT, die den Kurzen mit Charisma aufluden und die weltweite Polo-Produktion auf insgesamt 3,8 Millionen Einheiten ansteigen ließen.
Der Polo III - von 1994 bis 2001 gebaut - erreichte mit 3,72 Metern Länge bereits das Format des Golf I. Passend dazu präsentierte sich dieser Polo erstmals als Fünftürer, Variant und GTI-Edition. Aber auch die Faltdachvariante "Open Air" war ein Verkaufsschlager. Das Ergebnis: 3,5 Millionen Polo III in nur sieben Jahren, und der vierte Polo (2001-2009) mit dem "Happy Face" toppte diese Zahl noch einmal um 600.000 Einheiten. Inzwischen gab es ihn auch als viertürige Limousine, als CrossPolo im Offroad-Look und mit bis zu 132 kW/180 PS in der GTI Cup Edition.
Volkswagen weiß offenbar doch noch, was viele Kunden wollen
Geht noch mehr? Der Polo V (2009-2017) gab die Antwort: 6,3 Millionen Einheiten sind ein neuer Rekord. Außerdem gab es zwischenzeitlich vier gewonnene Rallye-Weltmeisterschaften zu feiern. Der aktuelle Polo hat es bisher auf respektable 2,5 Millionen Einheiten gebracht, Volkswagen weiß offenbar doch noch, was viele Kunden wollen.
Ob sich Oldtimerfans für den Polo interessieren, beantwortet Frank Meißner von Classic Analytics: "Der leichtgewichtige Polo gehörte bis weit in die 90er-Jahre zu den Lieblingen aller Autotuner, einen nicht modifizierten Polo der ersten oder zweiten Generation zu finden, wird daher heutzutage ziemlich schwer. Begehrtestes Topmodell ist immer noch der Polo G40, der im guten Zustand nicht unter 14.500 Euro zu bekommen ist."
Chronik Volkswagen Polo
1968: Bei der 1966 von Volkswagen übernommenen Marke Audi gibt es erste Überlegungen für einen Mini-Audi, zugleich wird bei NSU in Neckarsulm an Nachfolgern für die Heckmotor-Modelle Prinz 4/TT und 1200 gearbeitet
1969: Die Auto Union GmbH und die NSU Motorenwerke AG verschmelzen zur Audi NSU Auto Union AG
1971: In Ingolstadt entsteht ein neues technisches Entwicklungszentrum, in dem Nachfolger für die antiquierten NSU-Heckmotor-Modelle (NSU Prinz 4/NSU TT/NSU 1200) konzipiert werden. Das Entwicklungsprojekt A-Null, der künftige Audi 50, kommt in Fahrt, daraus soll auch der Polo hervorgehen
1972: Die NSU-Heckmotormodelle laufen bis auf den Zweizylindertyp Prinz aus. Der Audi 80 (Typ 82, B1) wird mit zukunftsweisendem technischem Konzept in die Serienproduktion geführt, ein Jahr später debütiert der bis zur B-Säule fast baugleiche erste Volkswagen Passat (B1)
1973: Mit dem Produktionsende des NSU Prinz 4 gibt es keine Kleinwagen mehr aus deutscher Fertigung. Die Entwicklung des Audi 50 (A-Null, Typ 86) schreitet in Ingolstadt voran, gleichzeitig wird eine Volkswagen-Variante unter dem Code EA 329 finalisiert; die Produktion des Kleinwagen-Doppels soll in Wolfsburg auf einem gemeinsamen Fließband erfolgen. Das Design des Audi 50 wird unter der Verantwortung von Helmut Warkuß realisiert, allerdings wird auch die Carrozzeria Bertone mit Marcello Gandini in das Kleinwagen-Projekt eingebunden. Die Entwicklung des Audi 50 ist das finale Projekt des legendären Audi-Chefkonstrukteurs Ludwig Kraus, der zum Jahresende 1973 in den Ruhestand geht
1974: Im Frühjahr erfolgt der Produktionsanlauf des Volkswagen Golf als designierter Nachfolger des VW Käfer. Im Sommer wird der 3,49 Meter lange und 685 Kilogramm leichte Audi 50 den internationalen Medien bei einer Fahrveranstaltung auf Sardinien präsentiert. Der Audi 50 trifft auf internationale Frontantriebs-Konkurrenten wie Autobianchi A112 (seit 1969), Fiat 127 (seit 1971), Honda Civic (seit 1972), Innocenti Mini (seit 1965 bzw. seit 1974 mit zweiter Modelllinie), Mini Clubman/1275 GT (seit 1969), Peugeot 104 (seit 1973) und Renault 5 (seit 1972). Im September erfolgt die Publikumspremiere des Audi 50 LS mit 37 kW/50 PS (Preise ab 8.195 Mark) und des Audi 50 GL mit 44 kW/60 PS (Preise ab 8.510 Mark). Der Serienanlauf des Audi 50 startet im Wolfsburger VW-Werk. Am 15. Dezember publiziert Volkswagen die erste "Produktbeschreibung für Modellreihe VW Polo" mit allen technischen Daten. Die ersten zehn Vorserienexemplare des VW Polo werden produziert und 22.136 Audi 50
1975: Am 10. Februar präsentiert Volkswagen der Presse Details zum neuen Polo, ehe das Fahrzeug auf dem Genfer Automobilsalon (13. bis 23. März) seine Weltpremiere feiert. Ab März ist der Volkswagen Polo als einfacher ausgestatteter Zwillingsbruder des Audi 50 zu Preisen ab 7500 Mark lieferbar. Dafür gibt es den Polo mit 29 kW/40 PS leistendem 0,9-Liter-Vierzylinder und dezidiert einfacher Ausstattung, das heißt ohne Tankuhr, Heckablage und mit Gummimatte statt zentralem Bodenteppich. Für 510 Mark Aufpreis gibt es den Polo L mit Heckscheibenwischer, Teppichboden, zweistufigem Gebläse etc. Trotz des preiswerteren VW Polo erzielt der Audi 50 mit über 84.000 Einheiten sein erfolgreichstes Jahr, während vom Polo nur 74.180 Einheiten verkauft werden
1976: Der Polo wird nun mit mehreren Motorisierungen angeboten. Neben dem 0,9-Liter-Aggregat kommt ein 1,1-Liter-Vierzylinder mit 37 kW/50 PS oder 44 kW/60 PS (0 auf 100 km/h in 12,5 Sekunden) und zusätzlichem hinteren Stabilisator ins Programm. Der Polo mit 1,1-Liter-Motor ist umfangreicher ausgestattet als das Basismodell, verfügt u.a. über Kopfstützen vorne und Dreipunkt-Sicherheitsgurte. In Grundausführung erhält der Polo jetzt ein rechtes Türschloss. Die neue Spitzenausstattung Polo GLS umfasst zusätzlich über hochwertigere Radabdeckungen, eine Zeituhr, eine Kühlwassertemperaturanzeige sowie über beleuchtete Schalter und eine Gepäckraumabdeckung. Als Exportversion gibt es den Polo bis 1977 auch mit 0,78-Liter-Motor und 25 kW/34 PS Leistung. Das Sondermodell Polo Jeans ist wahlweise mit 40- oder 50-PS-Motorisierung lieferbar und erinnert an die gleichnamigen Käfer-Sondermodelle aus dem Jahr 1973. Die Vorserienproduktion des Volkswagen Derby - Polo mit Stufenheck - startet mit 62 Einheiten. 55.536 Audi 50 werden in diesem Kalenderjahr produziert, dagegen stehen 144.739 VW Polo. Neu im Konkurrenzumfeld von VW Polo und Audi 50 ist der Ford Fiesta. 55.536 Audi 50 werden produziert, vom VW Polo aber bereits 144.739 Einheiten
1977: Im Januar erfolgt der Großserienanlauf für den VW Derby, die Stufenheckversion des VW Polo und ein weiteres Derivat, das vom Audi 50 abgeleitet wurde und bereits im Ingolstädter Entwicklungszentrum konzipiert wurde. Der Derby ist gut 30 Zentimeter länger als der Schrägheck-Polo, bietet dafür ein Kofferraumvolumen von 515 Liter. Ein hubraumgrößerer 1,3-Liter-Vierzylinder mit 44 kW/60 PS ersetzt ab August in Polo und Derby (und Audi 50) das gleichstarke, bisherige 1,1-Liter-Aggregat. Der Derby verfügt über eine neue Hinterachskonstruktion mit V-Profil und stärkeren Stabilisatoren, diese Hinterachse wird für den Polo übernommen. In diesem Jahr werden 128.358 Volkswagen Polo und Audi produziert sowie 112.783 Volkswagen Derby
1978: Im Juli Produktionsauslauf für den Audi 50 nach 5.213 Einheiten im letzten Jahr. Insgesamt wurden 180.828 Einheiten des Audi 50 ausgeliefert
1979: Erstes größeres Facelift für VW Polo und Derby mit schwarzen, voluminöseren Plastikstoßfängern, schwarzen Türgriffen sowie geändertem Kühlergrill. Dadurch ergibt sich ein verringerter cw-Wert und um bis zu drei km/h höhere Höchstgeschwindigkeiten, je nach Motorisierung. Die nun rechteckigen Hauptscheinwerfer werden beim Derby Unterscheidungsmerkmal zum Polo. Neu ist überdies der Polo GT mit 44 kW/60 PS und Sportfelgen, Frontgrill mit GT-Schriftzeichen sowie Tacho mit roter Umrahmung. Vom Polo/Derby werden in diesem Jahr rund 194.000 Einheiten ausgeliefert
1981: Volkswagen präsentiert im Januar die Modelle Polo und Derby mit Formel-E-Paket und höher verdichtetem 1,1-Liter-Motor (50 PS) sowie mit 3+E-Getriebe, bei dem der vierte Gang länger übersetzt ist. Im Sommer Produktionsende für die erste Generation von Polo und Derby nach insgesamt 1,1 Millionen Einheiten weltweit. Auf der Frankfurter IAA debütiert die zweite Generation des Polo, dies in komplett neu gestalteter Karosserie als Kombi-Kleinwagen (3,66 Meter Länge)
1982: Das neue Polo Coupé debütiert in Schrägheckkarosserie, u.a. mit 55 kW/75 PS starkem Vierzylinder für 170 km/h in der GT-Version
1983: Volkswagen startet die Markenpokal-Motorsportserie Polo Cup
1984: Genau zehn Jahre lang ist nun der Polo Fox das Einsteigermodell in frischen Farben und mit poppigen Ausstattungsdetails für junge Käufer. Ab 1986 gibt es auch das Polo Coupé in der Ausstattungslinie Fox. Die Studie VW Polo Sprint erreicht 207 km/h mit einem 1,9-Liter-Motor aus dem VW T3 und durch G-Lader bewirkte 156 PS
1985: Der VW Derby wird umbenannt in VW Polo Stufenheck. Weltrekord auf der Teststrecke in Ehra-Lessien für einen Polo mit mechanisch aufgeladenem 1,3-Liter-Motor und 129 PS, dieser Polo erzielt über die Distanz von 5.000 Kilometern einen Durchschnitt von 208 km/h
1987: Ab Mai entsteht in einer Auflage von 1500 Einheiten der mit 85 kW/115 PS bisher leistungsstärkste Polo als GT G40 Coupé mit mechanischem Spirallader. Später wird der G40 ins reguläre Polo-Programm integriert. Im Markenpokal wird der G40 von 1986 bis 1989 eingesetzt
1988: Die Studie Öko-Polo mit Zweizylindermotor und Direkteinspritzung sowie Start-Stopp-System begnügt sich mit 2,0 Liter Verbrauch pro 100 Kilometer
1990: Umfangreiche Modellpflege, erkennbar an neu gestalteter Front mit Rechteckscheinwerfern und integrierten Stoßfängern
1992: Mit dem Polo Coupé Genesis lanciert VW ein Sondermodell zur Europatournee des britischen Pop-Trios, dies in der Lackfarbe Violet Touch Perleffekt
1994: Nach 2,7 Millionen Einheiten läuft die Fertigung der zweiten Generation des VW Polo aus. Im September startet die Produktion der dritten Generation des VW Polo in drei- und fünftüriger Karosserie (Länge 3,72 Meter) und liegt damit auf dem Niveau des ersten Golf. Die Weltpremiere des neuen Polo erfolgt anschließend auf dem Pariser Salon
1995: Mit dem Polo Classic kehrt das Stufenheck zurück, allerdings bleibt der Erfolg in Deutschland aus. Dafür punktet der Polo als Stufenhecklimousine in Russland, China, Südafrika oder Brasilien. Der Polo Harlekin in bunter Optik sollte eigentlich nur ein Showcar sein, mit dem die Passgenauigkeit der VW-Teile demonstriert wird. Die begeisterte Publikumsresonanz führt aber zu einem limitierten Sondermodell
1996: Auch ín Argentinien läuft die Fertigung des Polo an, zwei Jahre später zusätzlich in Südafrika
1997: Erster VW-Kleinwagen in Kombiform ist der Polo Variant. Polo Variant und Classic sind eng verwandt mit dem Seat Cordoba
1998: Der Polo Open Air geht als Sonderserie an den Start mit elektrischem Faltdach, das sich bis zur C-Säule öffnet. Der Polo GTI erreicht als erster Kraftprotz dieser Baureihe die 200-km/h-Marke. Anfangs nur als Sondermodell in 3.000 Einheiten, später als reguläres Serienmodell
1999: Große Modellpflege für den Polo, erkennbar an Scheinwerfern in Klarglasoptik
2001: Produktionsstart des Polo in China im Werk Anting der SAIC Volkswagen Automotive. Dort läuft die Produktion bis heute. Nach 3,5 Millionen Einheiten läuft die dritte Polo-Generation aus. Die vierte Generation des VW Polo feiert im September auf der IAA in Frankfurt ihre Weltpremiere. Gestaltet wurde dieser Polo unter VW-Chefdesigner Helmut Warkuß, der ihm Rundscheinwerfer verordnet, und so das Frontdesign (von VW "Happy Face" genannt) des kleineren Modells Lupo in eine höhere Klasse überträgt. Helmut Warkuß beabsichtigt maskuline Linien für den Golf und feminine für den Polo. Die vierte Auflage des VW Polo teilt sich die Plattform mit Skoda Fabia, Seat Cordoba und Ibiza. Erstmals erreicht der Polo eine Länge von 3,90 Metern
2002: Volkswagen do Brasil baut den Polo ab sofort in den zwei Werken Anchieta und in Taubaté
2004: Bis 2009 läuft die Nachwuchsrennserie ADAC VW Polo Cup im Rahmenprogramm der DTM mit 150 PS starken Polo. In 5000 Einheiten entsteht die Sonderedition des Polo Fun mit Offroad-Optik
2005: Große Modellpflege für den VW Polo mit VW-Wappengrill und neuen Scheinwerfern
2006: In Brüssel läuft die Polo-Produktion von 2006 bis zum Modellwechsel Mitte 2009. Der neue Typ VW CrossPolo führt Offroad-Applikationen ein und ist so erfolgreich, dass er dauerhaft im Polo-Programm bleibt. Die 225 km/h schnelle Polo GTI Cup Edition wird bis 2009 gebaut und erinnert an die im Polo Cup eingesetzten Autos
2007: Auf der Frankfurter IAA debütiert das von Karmann realisierte Polo GTI Cabriolet. Allerdings bleibt es nur bei einer Studie
2009: Nach 4,1 Millionen Einheiten läuft der Polo IV aus. Auf dem Genfer Salon feiert die fünfte Polo-Generation Weltpremiere, die in der Länge nun an der Vier-Meter-Marke kratzt. Der im Dezember lancierte Polo BlueMotion begnügt sich im Normverbrauch mit 3,3 Liter Diesel. Die Polo-Produktion Brüssel endet, neu ist der Start der Fertigung des VW Polo in Pune/Indien. In Indien wird der Polo bis 2016 gebaut, dann durch den VW Ameo ersetzt
2010: Die VW Polo Limousine ergänzt das Programm aus Drei- und Fünftürer
2013: Der VW Polo WRC gewinnt die Rallye-Weltmeisterschaft, dies auch im Folgejahr
2014: Große Modellpflege für den Polo V. Der neue Polo GTI erreicht mit 141 kW/192 PS Leistung eine Vmax von 236 km/h aus 141 kW/192 PS. Der Sprint von Null auf 100 km/h gelingt in nur 6,7 Sekunden. Noch schnellere 6,4 Sekunden genügen dem Polo R WRC als Homologationsauflage (2.500 Einheiten) für den WRC-Champion
2016: In Afrika wird der Polo seit Ende des Jahres in Kenia (Werk Thika) und ab 2018 in SKD-Montage in Ruanda (Kigali) sowie ab 2020 in Ghana (Accra) gebaut. Zum Ende des Jahres 2016 zieht Volkswagen den Polo aus der Rallye-WM zurück. Bei 52 WM-Läufen in vier Jahren erzielte der Polo WRC insgesamt 43 Siege
2017: Insgesamt wurden 6,3 Millionen Einheiten des Polo V ausgeliefert. Im spanischen Pamplona läuft die Fertigung des sechsten Polo an, der im Juni in Berlin seine Pressepremiere feiert und im September auf der Frankfurter IAA sein Messedebüt erlebt. Die sechste Generation des VW Polo basiert auf dem Modularen Querbaukasten (MQB) von Volkswagen und wächst in der Länge um acht Zentimeter, der Radstand vergrößert sich um neun Zentimeter. Volkswagen startet mit dem Polo in der FIA Rallycross-Weltmeisterschaft an. Basierend auf dem WRC-Polo startet 2017 und 2018 das 570 PS starke Polo R Supercar. Johan Kristoffersson gewinnt zweimal den Fahrer-Titel und zusammen mit Petter Solberg die Team-Titel für PSRX Volkswagen Schweden. 2020 gewinnt Kristoffersson mit einem privat eingesetzten Polo R Supercar erneut den WM-Titel
2018: Neu ist der Polo GTI R5 Rallye mit Allradantrieb und 200 kW/272 PS für den Kundensport, der in rund 100 Einheiten gebaut wird und in nationalen und internationalen Rallye-Meisterschaften nach Rally2-Reglement mehr als 500 Siege und über 1200 Podestplätze erzielt
2021: Facelift für den Polo VI, erkennbar an Lichtleiste und LED-Scheinwerfern für den Frontgrill und LED-Rückleuchten für den modifizierten Heckstoßfänger
2023: Das Sondermodell GTI Edition 25 feiert ein Vierteljahrhundert Polo GTI und ist limitiert auf 2500 Exemplare
2025: Volkswagen feiert das 50-Jahre-Jubiläum seines ersten modernen Kleinwagens mit verschiedenen Aktionen bei Oldtimer-Events und Messen, beginnend schon im Februar mit der Bremen Classic Motor Show. Auch die VW-Fans werden den runden Geburtstag des Polo würdigen. Derweil hat Volkswagen die Produktion des Polo im spanischen Werk Pamplona eingestellt, der Kleinwagen kommt künftig nicht mehr aus europäischer Fertigung, sondern aus dem Werk Kariega in Südafrika, der nun globalen Hauptfertigungsstätte für den Polo. Insgesamt zählt der Polo mit weltweit mehr als 20 Millionen gebauten Einheiten zu den meistgebauten Kleinwagen überhaupt. Im Herbst soll der VW ID2 als erster vollelektrischer Kleinwagen der Marke in Serienversion debütieren, der Vertrieb des Polo aber weiterlaufen
Motorisierungen VW Polo
- VW Polo (erste Generation, 1975-1981) u.a. mit 0,9-Liter-Vierzylinder-Benziner (29 kW/40 PS), 1,1-Liter-Vierzylinder-Benziner (37 kW/50 PS bzw. 44 kW/60 PS), 1,3-Liter-Vierzylinder-Benziner (44 kW/60 PS).
- VW Polo (zweite Generation, 1981-1994) u.a. mit 1,0-Liter-Vierzylinder-Benziner (29 kW/40 PS bzw. 33 kW/45 PS), 1,1-Liter-Vierzylinder-Benziner (37 kW/50 PS), 1,3-Liter-Vierzylinder-Benziner (44 kW/60 PS bzw. 55 kW/75 PS bzw. 83 kW/113 PS bzw. 85 kW/116 PS), 1,3-Liter-Vierzylinder-Diesel (33 kW/45 PS), 1,4-Liter-Vierzylinder-Diesel (35 kW/48 PS).
- VW Polo (dritte Generation, 1994-2001) u.a. mit 1,0-Liter-Vierzylinder-Benziner (33 kW/45 PS bzw. 37 kW/50 PS), 1,3-Liter-Vierzylinder-Benziner (40 kW/55 PS), 1,4-Liter-Vierzylinder-Benziner (44 kW/60 PS bzw. 74 kW/100 PS), 1,6-Liter-Vierzylinder-Benziner (55 kW/75 PS bzw. 74 kW/100 PS bzw. 88 kW/120 PS), 1,7-Liter-Vierzylinder-Diesel (42 kW/57 PS bzw. 44 kW/60 PS), 1,9-Liter-Vierzylinder-Diesel (47 kW/64 PS bzw. 66 kW/90 PS bzw. 81 kW/110 PS).
- VW Polo (vierte Generation, 2001-2009) u.a. mit 1,2-Liter-Dreizylinder-Benziner (40 kW/54 PS bzw. 47 kW/64 PS), 1,4-Liter-Vierzylinder-Benziner (55 kW/75 PS bzw. 63 kW/86 PS bzw. 74 kW/101 PS), 1,4-Liter-Vierzylinder-Diesel (55 kW/75 PS), 1,9-Liter-Vierzylinder-Diesel (47 kW/64 PS bzw. 74 kW/101 PS bzw. 96 kW/130 PS).
- VW Polo (fünfte Generation, 2009-2017) u.a. mit 1,2-Liter-Dreizylinder-Benziner (44 kW/60 PS bzw. 51 kW/70 PS), 1,2-Liter-Vierzylinder-Benziner (66 kW/90 PS bzw. 77 kW/105 PS), 1,4-Liter-Vierzylinder-Benziner (63 kW/86 PS bzw. 103 kW/140 PS bzw. 132 kW/180 PS), 1,4-Liter-Vierzylinder-Autogas (60 kW/82 PS), 2,0-Liter-Vierzylinder-Benziner WRC Street Race (162 kW/220 PS), 1,2-Liter-Dreizylinder-Diesel (55 kW/75 PS), 1,6-Liter-Vierzylinder-Diesel (55 kW/75 PS bzw. 66 kW/90 PS bzw. 77 kW/105 PS),
- VW Polo (sechste Generation, seit 2017) u.a. mit 1,0-Liter-Dreizylinder-Benziner (48 kW/65 PS bzw. 55 kW/75 PS bzw. aktuell 59 kW/80 PS bzw. 70 kW/95 PS bzw. 81 kW/110 PS bzw. 85 kW/115 PS bzw. aktuell 85 kW/116 PS), 1,5-Liter-Vierzylinder-Benziner (110 kW/150 PS), 1,0-Liter-Dreizylinder-Autogas (66 kW/90 PS), 2,0-Liter-Vierzylinder-Benziner GTI (147 kW/200 PS bzw. aktuell 152/207 PS), 1,6-Liter-Vierzylinder-Diesel (59 kW/80 PS bzw. 70 kW/95 PS).
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke